Freitag, 23. August 2013

Alles Banane!

Es ist unglaublich, was hier alles aus Bananenbäumen gefertigt wird. Jeder Ugander lacht mich aus, wenn ich von "Bananen" spreche, das gibt es hier gar nicht. Hier gibt es Matoke, sweet bananas, big bananas, Gonjas.... "die Banane" gibt's hier auf jeden Fall nicht. Die Vielfalt ist so groß wie bei uns bei Kartoffeln. 




Die Blätter der (verschiedenen) Bananenbäume werden für alles verwendet. Und nicht nur die, auch die Stämme. Denn nachdem der Bananenbaum Früchte hatte, wird er hier umgehauen, denn jeder Baum bringt nur einmal Früchte. Innerhalb von ca. 3-4 Monaten wächst dann aber aus dem Wurzelwerk ein neuer Baum.

Matoke, die Kochbanane, wird traditionell in den Bananenblättern gekocht. Damit wird sie wunderbar weich (und schmeckt ein bisschen wie unser Kartoffelbrei). Und hier zeige ich euch nun, was alles aus den Stämmen gemacht werden kann, nachdem die "Stammblätter" abgeschält wurden (an alle Botaniker: bitte entschuldigt die Laienausdrücke).



Die sogenannte "Nebbi-Box" habe ich euch schon einmal gezeigt. In ihr wird Essen aufbewahrt (eine Art Lunch Box) oder auch andere Kochzutaten.


Das ist ein Ball. Den hat mein kleiner Matzkaloni gestern von zwei ugandischen Mädels geschenkt bekommen. Die Kinder auf den Dörfern machen sich diese Bälle selbst, wobei die Mädchen sich etwas kleinere Bälle machen als die Jungs.


In dieser Kiste aus Bananenblättern bewahren wir unsere Puppenkleider auf. 


Dieses tolle Täschchen hat Milou zum Geburtstag von Kikki bekommen. Sie ist die Nanny von einem Freund von Milou und verdient sich Geld nebenher indem sie diese Täschchen fertigt. 


Von ihr stammen auch diese Tischsets, die ich ihr abgekauft habe. 


Das ist ein Püppchen aus Bananenblättern. Dieses hat Milou auch geschenkt bekommen, aber im Kindergarten hat sie ein ähnliches gebastelt.


Auch dieses Bild ist ein Geschenk. Ein ugandisches Mädchen hat es Milou zum Geburtstag geschenkt. Der Rahmen ist aus Bananenblättern, angeklebt an Pappe, die hinter dem Bild festgemacht ist. Rundherum hat das Mädchen Steine angeklebt, die sie vorher bemalt hat. Total hübsch, finde ich und so viel "wertvoller" als ein gekauftes Geschenk.


Dieses Bild ist aus Bananenblättern und Tonpapier gemacht. Derartige Bilder werden hier massenhaft angeboten, allerdings finde ich die Motive meist etwas kitschig. Auch das Motiv oben ist keines, das ich mir selbst gekauft hätte, aber die Technik selbst finde ich genial.

Tolles Recycling, oder?

Und heute morgen habe ich noch eine Vollbremsung auf der Straße hingelegt, als ich an einem Obststand am Straßenrand Guaven entdeckt habe. Hier gibt es einige Guavenbäume, aber dennoch findet man die Früchte kaum auf dem Markt. Zum einen werden sie meist von den Besitzern selbst gegessen und zum anderen hab ich keine Ahnung warum. Milou liebt Guaven und will immer, dass ich welche kaufe, aber ich weiß einfach nicht wo ich sie finden soll. Unsere beiden Nannies finden immer mal wieder welche, aber meist auch nur 2-3 Stück. Heute habe ich 17 Stück gefunden! Alle noch grasgrün. Aber so essen die Ugander sie. Sie beißen wirklich so rein wie sie sind, bretthart und essen sie auf. Daher meinte ich auch beim letzten Post, dass die Kinder hier dachten, die grünen Äpfel wären Guaven. Auch unsere kleine Milou, die ja ihr gesamtes bisheriges Leben hier verbracht hat, findet es komplett normal sie so zu essen. Ich warte immer, bis die Guaven gelb sind und herrlich duften. Dann esse ich sie (wenn noch welche übrig sind) oder koche Marmelade daraus. Zwar meinen dann meine Nannies immer "they are spoiled" aber ich find sie nur so lecker. Sollten also diese Guaven den Reifungsprozess überleben, werde ich euch zeigen, wie toll die Marmelade daraus aussieht.




Ich wünsche euch ein schönes Wochenende!

Eure aNNa

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