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Dienstag, 28. Mai 2013

Restekiste

Gerade werde ich jäh in meiner Nähwut und der Näh-Anfänger-Euphorie ausgebremst: Ich habe keine Stoffe mehr! Nun werdet ihr fragen: Was? In Afrika? Keine Stoffe? Unvorstellbar! Ihr habt schon Recht. Es gibt hier Stoffe. Zuhauf. Aber in der Innenstadt. Eigentlich sehr praktisch, aber eben auch nicht: Alle Stoffläden haben sich in einem kleinen Gebiet in der Innenstadt versammelt. Dort kann man von einem zum nächsten laufen und stöbern. Dort gibt es zwar nicht die Stoffe, die es bei uns gibt (all diese niedlichen Kinderstoffe zum Beispiel nicht), aber eben andere. "Warum fährst du dann nicht schnell mal in die Innenstadt und kaufst welche?" werdet ihr nun also fragen. Und das ist der Haken: Weil es hier kein "eben mal schnell" gibt. Diese Phrase muss man hier komplett aus seinem Sprachschatz streichen. Wenn ich dort hin will, muss ich mich spätestens am Rande der Downtown durch zähen Verkehr wälzen. Ich muss einen Parkplatz finden und irgendeinen Menschen, der untätig in der Nähe sitzt, bitten, auf mein Auto aufzupassen. Ich muss raus aus dem Auto, mir 1000 Mal "Hello Muzungu" anhören und mich zu den Geschäften vorkämpfen. Alles nicht dramatisch. Aber alles dauert mindestens 4 Stunden. Und das ist Zeit dich ich dafür im Moment nicht erübrigen kann. Zumal ich weiß, dass wir - tatatata!!! - nächste Woche nach Deutschland in den Urlaub fahren und ich dort wieder nach Herzenslust stöbern kann. 

Hilft aber alles nichts, ich wollte unbedingt was nähen. Also irrte ich durchs Haus und überlegte, wie ich nun an Stoff kommen könnte. Da fielen mir meine "Sansibar" Tücher in die Hand. Das sind Tücher, die aus sehr dünnem Stoff gemacht sind, und die man auf Sansibar kaufen kann. Sie sind mit Sprüchen in Swahili bedruckt und man kann sie wirklich für fast alles verwenden: als Rock, als Picknicktücher, als dünne Handtücher, als Halstücher etc. 
Und: Als Stoffquelle.
Den Schnitt hab ich selbst gezeichnet und los ging's:


Ich wollte einfach nur ein sehr simples Oberteil für Milou machen. Da der Sansibar Stoff aber wirklich sehr dünn ist, musste ich noch irgendeinen Futterstoff auftreiben. Da fiel mir das Hemd meines Mannes in die Hände, das er aussortiert hatte. Zum Glück ist Milou gerade mal Größe 92/98, so dass ich gerade 2 Teile daraus ausschneiden konnte.


Das Ganze dann einfach fix zusammengenäht und fertig war mein nächstes Stück:


Allerdings, und das muss hier auch mal erwähnt werden: Milou zieht es (bisher) noch nicht an. Im Kindergarten ist gerade ein Peppa Pig (in Deutschland: Peppa Wutz) und ein Hello Kitty Hype ausgebrochen. Somit findet Milou alles toll, was diese beiden Figuren hat. Vielleicht trickse ich und bügel' noch ein Peppa Pig Aufbügelbild auf das Oberteil.... 
Da mein Nährausch immer noch anhielt, nähte ich noch kurzer Hand eine Hülle für das Kinderuntersuchungsheft. Soviel Stoffreste hatte ich noch. 



Aber jetzt wird es wirklich höchste Zeit, wieder neue Stoffe einkaufen zu gehen. Oh was freu ich mich schon auf all die kleinen Kramsläden, auf all die wunderschönen, unnötigen Luxusartikel. Wären nicht diese elendigen Gepäckbestimmungen am Flughafen, dann würde ich wahrscheinlich mit Containern voll Zeug ausreisen... 

Auf bald.
Eure aNNa

Montag, 27. Mai 2013

Monsterhöhle

Spielhäuschen kann man nie genug haben. Wir hatten hier einige verregnete Tage. Und da wir nicht wirklich raus konnten (ja, das gibt es auch in Uganda!) habe ich mit meiner Tochter eine "Monsterhöhle" gebaut. Da eine Monsterhöhle natürlich auch einen Eingang bracht haben wir kurzerhand Stoff an einen Holzstab gehängt. Wieder mal mussten unsere alten Vorhänge herhalten (die jetzt so langsam alle weg sind). Da für die Tür nicht mehr genug Stoff übrig war, haben wir 3 alte Hemden von meinem Mann zerschnitten und daraus die Tür genäht.



Die Monsterhöhle befindet sich direkt unter der Treppe, die nach oben führt. So ein Platz muss man ja für so etwas nutzen, oder?



Damit es nicht so dunkel darin ist, habe ich noch eine simple Klemmleuchte von Ikea angebracht. Das Brett, an dem der Stoff befestigt ist, ist wieder mal ein Abfallholz. Ich habe es sehr knapp zurechtgesägt. So knapp, dass man es nicht festschrauben musste, sondern nur mit viel Kraft in den Zwischenraum drücken. Es ist damit sehr fest und kann auch nicht runterfallen. Die "Klingel" für die Höhle besteht aus einer leeren Dose, in die wir Bohnen gefüllt haben und dann zugeklebt haben. Sie rasselt so laut, dass sicher alle Monsterchen davon wach werden. In die Monsterhöhle dürfen sie aber nicht kommen. Sagt Milou.



Innen drin wollte Milou nur eine Matratze und wir haben noch ihre Kinderweltkarte an die Wand gehängt. Natürlich musste die Monsterhöhle gleich noch mit selbstgemalten Bildern verschönert werden und dann wurden Bücher angeschleppt. Den Rest des Tages haben wir lesend darin verbracht. Sehr gemütlich!

Ich wünsche euch eine schöne Woche!
Eure 
aNNa